Große Preisfrage, kurzes Resümee …
Die 99-Cent-Debatte wenn es um eBook-Einführungen geht, kocht immer wieder hoch. Auch bei mir, bei jeder Neu-Veröffentlichung kämpfe ich mit mir selbst und habe bisher immer klein beigegeben mit einem verdammt miesen Gefühl im Bauch. Aber da war dieser Dickschädel, der mir einredete, es machen (fast) alle. Jedenfalls fast alle, die sich eine Chance ausrechnen, mit diesem absolut unterirdischen Angebot für ein Buch, in das man Wochen und Monate und viel Geld neben schlaflosen Nächten gesteckt hat, nach vorne zu kommen. Soweit nach vorne, dass es sich auch noch hält, wenn man wenigstens auf 2,99 hochsetzt. Das funktioniert allerdings nur, wenn man schon ganz vorne ist, und bereit ist noch mal tief in die Tasche für Werbung zu greifen. Alles geht aufs Minuskonto.
Finanziell und mental.
Kürzlich las ich dazu einen Beitrag einer wunderbaren Kollegin, die das Unterbieten schlicht nicht mehr mitmacht. Und ich gebe ihr recht. Vor allem, wenn ich mitbekomme, dass jegliche Wertschätzung für ein Buch mit diesem Preisdumping mit in den Keller fällt. Also, ihr Lieben , wie seht ihr das? Greift ihr auch dann noch zu einer Neuerscheinung eines Autors, wenn es nicht für 99 Cent angeboten wird?
Meine Frage geht an euch alle, mit einem speziellen Gruß an jene, die immer noch glauben, dass wir Autoren in Villen hausen, bis in die Puppen schlafen und uns Luxusreisen rund um die Welt leisten können. Vergesst es! Aber vergesst bitte nie, dass hinter den Büchern eine Menge Arbeit und Geldeinsatz steht, bevor wir auch nur einen einzigen Cent verdienen.
Wenn euch das schnuppe ist, und ihr unsere Bücher dennoch haben und lesen wollt, läuft etwas gehörig schief.
Wenn ihr hingegen wollt, dass wir, ohne zusammenzubrechen, ohne krank vor Sorgen zu werden, weiter für euch schreiben sollen, dann zahlt doch bitte ganz regulär den kleinen real von uns angesetzten Preis und zeigt uns eure Wertschätzung. Schreibt auch bitte nicht nur eine Rezi, wenn wir mal nicht ganz euren Geschmack getroffen haben. Dafür können wir nix. Wir können nicht nach Jedermans Lesegeschmack schreiben, das ist schlicht unmöglich.
Aber wir hinterlassen euch einen Klappentext und meist auch eine satte Leseprobe, damit ihr wisst was euch erwartet.
Seid so nett und schaut einfach rein und bildet euch ein Urteil. Niemand von uns zwingt euch, unsere Bücher zu kaufen, wenn sie nicht zu dem passen, was ihr erwartet. Greift in dem Fall einfach zu einem Buch bei dem Leseprobe mit dem was ihr lesen wollt, übereinstimmt.
Ihr erwartet von uns, dass wir alles geben, das tun wir.
Gebt uns aber doch bitte auch fairerweise im Gegenzug dafür die Chance zu überleben. Und schreibt auch mal eine Rezension wenn euch ein Buch gefällt. Auch wenn es der menschlichen Unart nicht ganz entspricht, dass meckern leichter als loben fällt.
Schreibt auch mal zwei Sätzlein wenn euch was gefällt. Auch damit helft ihr uns zu überleben.
UPDATE: Rezensionssterne sind KEINE Schulnoten
In vielen Rezensionen die mit 1 oder 2* vergeben werden, lesen wir Autoren oft: „alles prima, hat gefallen, etc.“
Da wurde also offensichtlich das Schulnotensystem angewandt. Sorry, 1 oder 2* sind exakt das Gegenteil der Note eins und zwei.
Bitte seid doch so lieb und denkt um für eure Sternebewertung, für eure Rezension, die in etwa so erklärt werden kann:
5* = Top
4* = Gut
3* = Gerade noch mittelprächtig
2* = Überhaupt nicht gut, bitte gern Gründe angeben! (Hat mir nicht gefallen ist für Autoren und andere Leser nicht HILFREICH, wir würden gerne wissen, wieso)
1* = Miserabel, weder Stil, noch Rechtschreibung, Story, Formatierung sind zufriedenstellend. (Ein „nur“ war nicht mein Geschmack oder ähnliches ist hier gerechtfertigt, für euren Lesegeschmack können wir Autoren nichts. Bitte einfach sorgfältiger auswählen und nicht die Falschen abstrafen)
Wenn ihr unsicher seid, weil ihr gerade leseflaute oder Probleme im Leben habt, die euch ablenken, einfach mal NICHT werten, ist auch möglich. Botte beachtet, dass auch dafür nicht die Autoren zuständig sind. Wir geben unser Bestes. Immer!
Willkommen in meiner Thrillerwerkstatt:
Lieben Dank!