Nach dem Buch ist vor dem Buch

Während der letzte Amato Spin-off noch nicht mal drei Wochen jung ist, drechselt die Autorin bereits in der Thrillerwerkstatt am nächsten Buch.

Muss man nicht mal pausieren? Sich erholen, runterkommen?

Mag sein, dass man das braucht. Ich nicht.

Diese Erkenntnis kam verspätet, nachdem ich nach meinen ersten Büchern immer in ein schier bodenloses Nichts abrutschte, nachdem das Buch veröffentlicht war. Wie ein Kaninchen vor der Schlange habe ich darauf gelauert, gefressen, vergiftet, oder in Ruhe gelassen zu werden. Ja, so hat es sich angefühlt. Und infolge verschob sich der Start des nächsten Buches immer weiter.

Klar. Jede Veröffentlichung ist gerade in den letzten Tagen ein Kraftakt, wenn man sein eigener Chef ist, wenn es keinen Verlag gibt, der einem das Feinmachen und das Vermarkten abnimmt. Aber letzteres ist ein endloses Machen.

Hinzu kommt, dass ich auch den Buchsatz für einige Kollegen übernehme. Diese haben dann tatsächlich immer Vorrang vor meinen eigenen Plänen, werden also gnadenlos dazwischengeschoben. Manchmal sogar richtig gern, weil so dann doch etwas Luft zwischen meinen eigenen Büchern entsteht.

 

Raus aus dem Flow, rein ins nächste Buch

Wirklich gruslig ist die Zeit nach der Veröffentlichung. Wenn ich nicht gleich weitermache, komme ich so aus dem Trott, dass es wirklich Kraft kostet, wieder reinzukommen.

Deshalb gibt es inzwischen bereits den Plot und die ersten drei Kapitel des nächsten Thrillers. Cover und Titel stehen bereits und hängen mahnend an der Pinnwand neben mir. Das brauche ich, um meinen Film immer wieder anzukurbeln. Zusammen mit Notizen, mit ersten Schlüsselszenen und inneren Charakterbildern der Hauptfiguren. Diese sind anfangs noch vage, und lassen ganz viel Entwicklungspotential offen. Lediglich ihre Konflikte, die sie antreiben, stoppen oder ins Unheil rennen lassen, sind klar.

Schulterblicke, lieber nicht

Über die Schulter lasse ich mir in der Phase nie schauen. Erst wenn das Buch steht und mindestens zweimal von mir überarbeitet wurde, dürfen eine Handvoll wunderbarer Testleser reinschnuppern. Und wenn ich ganz mutig bin, zeig ich auch schon das Cover, oder ein Cover, das sich bis zum Buchende noch zigmal ändern kann.

Letzteres ist übrigens ein Grund dafür, warum ich jede Art von Videos und Zoom-Meetings hasse. Mein Schreibplatz zeigt immer einen laufenden Arbeitsprozess, der schlicht nur den Figuren, der Tippse und den felligen Schreibbremsen gehört. Das ist meine Schutzzone, die erst gelüftet wird, wenn das nächste Buch erscheint. Aber auch dann zeige ich das Ergebnis und nicht den Weg dahin.

So ist halt jeder Autor anders. Und das ist gut so und zeigt sich auch in ganz unterschiedlichen Geschichten.

Dreizehn Bücher und ein paar mehr

Inzwischen gibt es übrigens 13!!! Bücher von mir, Sammelbände und frühere Verlags- und Auftragsarbeiten nicht mitgezählt. Schaut gern mal rein und wenn ihr erst jetzt einsteigt und euch fragt, womit?

Gern mit den beiden letzten und ersten Amato-Spin-offs, die im Unterschied zur Amato-Reihe auch einen tiefen Einblick in die dunkle Seite der Täter zeigen. Und wenn ihr wissen wollt, wie alles begann könnt ihr früher oder auch später alles über deren Entwicklung in der Hauptreihe nachlesen. Jede der Geschichten ist in sich abgeschlossen, aber sie zeigen natürlich auch eine Entwicklung der Figuren und einen größeren zusätzlichen Handlungsstrang auf.

Hier geht’s zu meinem Buchschaufenster mit drei Reihen und inzwischen drei Einzelthrillern: https://www.amazon.de/Inca-Vogt/e/B007JAJJ9W/