Von der Idee zum Todestrigger

Der Weg von der Idee zum Plot …

… zum fertigen Manuskript ist zuweilen mit vielen Zweifeln verbunden.

Schaffe ich es, aus einer simplen Prämisse ein ganzes Buch zu gestalten?

Gelingt es mir, den Spannungsbogen hoch zu halten?

Wie baue ich eine Geschichte, die sich über zehn Jahre erstreckt so auf, dass der Leser mir folgen kann, dass ich mich selbst unterwegs nicht verlaufe?

Sind meine Namen unterschiedlich und einprägsam genug? Hier bessere ich oft nach und taufe um, wenn sie zu ähnlich klingen, zu ungewöhnlich, zu gewöhnlich sind.

Will jemand diese Geschichte überhaupt lesen? Im Hinterkopf taucht an dieser Stelle bei jedem Buch das böse Bild einer Tonne auf, in die ich das bisherige Geschreibsel werfen möchte. Bei jedem Buch! Mehr als einmal. Zugleich kämpfen sich neue Ideen, die simpler sind, mehr Mainstream sein könnten, nach vorne.

Gruslig! Da hilft nur eins: alles lesen, bevorzugt auf dem Reader, notfalls überarbeiten und weiter gehts …

Das schwerste bei jedem Buch?

Weitermachen!

So gut es geht.

Meist geht es dann am Ende gut.

Allen Zweifeln zum Trotz …

… ist dann am Ende das Ende dran, bei dem ich auch bei jedem Buch zweifle.

Soll ich mit einem KIller, den keiner auf dem Radar hatte, um die Ecke kommen? Wissend, dass viele genau das bejubeln. Warum versteh ich eher nicht. Es wirft mich bei manchem Lesestoff brutal aus der zuvor gut gefundenen Story. Dazu eine Metapher, die ein toller Kollege mal mit etwas anderen Worten beschrieben hat:

Wenn am Ende plötzlich ein Elefant in der Küche steht, ist das nur logisch, wenn zuvor zumindest große Fußspuren oder ähnliches auf das Tier mit dem Rüssel hingewiesen haben. Gibt es in der Geschichte mehrere infrage kommende Tiere mit großen Füßen, super, dann darf gerätselt werden. Oder gebangt, wenn der Elefant allmählich sichtbar wird. Letzteres bevorzuge ich, indem ich die oft ahnungslosen Mitspieler in seine Fänge treibe. Auch so darf Spannung erzeugt werden. Die Leser wissen mehr als die Protagonisten. Sie dürfen bangen!

Wie war das beim TODESTRIGGER?

Lest es selbst und sagt mir gerne, ob euch das genug getriggert und zum weiterlesen animiert hat. Ich freu mich über jede Rückmeldung.

Und noch eine Frage: Woher kommen die Ideen für Thriller?

Beim TODESTRIGGER hatte ich das Bild eines modernen Rattenfängers vor Augen.

Ein Buch über moderne Rattenfänger …

… zu schreiben, reizte mich schon lange. Immerhin gehörte ich als Marketingfrau und Werbetexterin – mit Studienschwerpunkt Werbepsychologie – selbst lange zu dieser Gattung, der harmloseren Art.

Mit jeder Kampagne, mit jedem Text werden in einer funktionierenden Marktwirtschaft Bedürfnisse geweckt, Sehnsüchte geschürt und – wenn man es richtig macht – Triggerpunkte berührt, die letztendlich zum Kauf führen.

Ein Thriller ist das nicht, es ist Alltag. Ebenso wie das Lernen in Schule, Ausbildung und Alltag. Alles gibt dem Gehirn Anstöße, die zu einer Aktion, zum Nachdenken oder zu einer Veränderung führen.

Das Richtige lernen

Wir reagieren vor allem dann, wenn wir emotional berührt werden. Wir lernen! Werden im besten Fall klüger, empathischer und weiterdenkender. Im schlimmsten Fall lernen wir von den Falschen, lassen uns vor Karren spannen, die das Gegenteil bewirken und uns zu Lemmingen machen, die dem lautest oder geschicktest argumentierenden Möchtegernführer oder Verführer folgen, egal was er von sich gibt.

Gut zu beobachten, wenn die Welt sich spaltet wie es bei der immer noch tobenden Corona-Pandemie der Fall ist, wie es aktuell in Bezug auf die unsäglichen Kriegsgräueltaten in der Ukraine ist. Trotz Aufklärung, Fakten und einer täglichen Informationsflut, gibt es immer noch Gruppen, die sich ein Weltbild aneignen, das man nicht anders als egoistisch einstufen kann. Fernab jeden Mitgefühls innerhalb einer Blase agierend, die einfache Antworten oder verdrehte Lügen-Propaganda verbreitet.

Nein, auch das ist nicht der Stoff, aus dem ich einen Thriller stricken wollte. Die gruslige Realität schockt genug.

 

Der passende Thrillerstoff

Statt nur zu spiegeln, was aktuell die Schlagzeilen bestimmt, habe ich mich in das Thema Sekten eingelesen, die wie jede monetäre Religion zu allen Zeiten Massen von Menschen dazu gebracht hat, im Sinn der Führer zu agieren, ihnen zu dienen, blind zu folgen.

Selbst normale Religionen spalten, trennen die Menschen in Gruppen. Bringen sie dazu, gegeneinander zu kämpfen, verbreiten unsägliches Leid über andersdenkende. Hetzen auf zu Kreuzzügen, Hexenverfolgungen, Religionskriegen. Dabei geht es niemals um den Glauben an etwas Höheres, es geht immer nur um die Macht und Gier weltlicher Führer, die wie Sektenführer agieren.

Ihre liebsten Opfer sind Kinder, die sich auch die Fabelfigur des Rattenfängers gegriffen hatte. Also stellte ich mir die Fragen:

Was wäre, wenn eine psychologisch geschulte Person die Praktiken eines Sektenführers mit ihrem Wissen um die menschliche Psyche und deren Schwachstellen vereint?

Was wäre, wenn diese Person auch noch Allmachtsfantasien antreiben?

Das war die Prämisse, die mich die Figur eines dunklen Engels schaffen ließ. Eine Fantasiefigur, stark genug, um eine Heerschar von Kindern anzuführen.

Und nicht nur das …

Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht zum Inhalt verraten. Lest selbst … zum Buch auf Amazon. TODESTRIGGER

(Obiger Text ist zum Teil aus dem Nachwort im Buch entnommen.)