Täterschutz vor Opferschutz?

Incavogt/ Februar 28, 2015/ Aktuelles

engelsfigurVerfolgt man dieser Tage mal wieder die Nachrichten um den Fall Edathy, bleibt eine Frage außen vor. Was ist wichtiger? Täterschutz oder der Schutz der unschuldigen Kinder? Das war auch die Frage, die mich zutiefst aufgewühlt hat, als ich anfing „Gebrannte Kinder“ zu schreiben. Der Verteidiger plädiert, der Täter habe bereits sein Ansehen, seinen Job – alles – verloren. Wer fragt, was die Kinder alles verloren haben? Ihr Leben. Ihre Kindheit. Ihre Achtung vor sich selbst … und weit mehr. Schmerzlich. Wer trägt mit Schuld?

Wer mich kennt, weiß, dass ich meine eigene Art habe, solche Themen zu hinterleuchten. Ich mag weder Volkshetze auf die einen, noch weniger das sich an die Brust klopfen der anderen, weil sie einfach nur dulden. Schweigen und wegsehen und zur nächsten Horrormeldung übergehen hingegen, das kann ich auch nicht.

Wie kriege ich jetzt eine Kurve zur spannenden Unterhaltung? Mm? Funktioniert nicht. Ich weiß nur, dass es wichtig ist, aufzuwühlen. Und wenn Gebrannte Kinder neben der spannenden Unterhaltung zumindest nachdenklich und aufmerksam macht, hilft das vielleicht mehr, als Nachrichten, die einen irgendwann abstumpfen lassen, weil sie sich auf Nebenschauplätzen austoben, die mehr über die Täter und deren Bürgerrechte und ‚Verletzungen‘ berichten, als über die Kinder. (Jetzt verfasse ich doch noch Schlangensätze, die sogar mein Schreibprogramm mir um die Ohren haut. Egal – das musste raus.)

Kopiert aus meiner Facebookseite, zu wichtig, um es dort alleine stehen zu lassen. Und zu ernst, um zur Tagesordnung überzugehen. Deshalb lasse ich das einfach so stehen. Seid auch dazu herzlich willkommen, sagt eure Meinung, lasst uns darüber reden. Gleich nebenan auf Facebook: https://www.facebook.com/pages/Inca-Vogt/1565291873706219

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Über incavogt

Inca Vogt lebt zwischen Stadt, Land und Schreibfluss; irgendwo in den Bergen zwischen Eifel und Moselland. Sie bezeichnet sich selbst als schreibendes Chamäleon, konzentriert sich aber inzwischen auf Bücher, die sie selbst am liebsten liest. Auf Thriller, die wachhalten, unterhalten und nachhalten. Ihr erster Psychothriller GEBRANNTE KINDER erschien am 19. Dezember 2014 in einer Kindl-Ausgabe. Die Printausgabe folgte Anfang Februar 2015. Die ersten redaktionellen Sporen verdiente sich die Werbetexterin mit Studien-Abschluss an der Akademie für Marketing und Kommunikation in großen Agenturen zwischen Hamburg und Frankfurt. Frankfurt ist auch der Dreh- und Angelpunkt ihres ersten Psychothrillers 'Gebrannte Kinder'. Eine kantige wie liebenswerte Stadt - so schlaflos wie die Autorin, wenn sie mitten in einem Schreibprojekt steckt.