Tierische Helden …

… und warum fast alle Autoren auch in wilden Schreibstuben schreiben

Okay, das ist vielleicht subjektiv beobachtet. Es gibt bestimmt unter den Kollegen auch seltsame Ausnahme-Typinnen und Typen, die es wichtig finden ihren Ausnahmestatus lauthals herauszustellen. A la, „ich poste keine Katzenbilder.“

Was übrigens oft glatt gelogen ist, wenn man dann mal neugierig in die Timeline lugt. Kann ja nicht sein, dass es solche Rebellen gibt in unseren Kreisen. Autoren und ihre Haustiere gehören zusammen, so gehört sich das! Und wenn schon keine Haustiere, dann … nee, müßig, geht nicht 😉

Liegt es am Home-Office-Dasein?

Oder ist das der falsche Ansatz? Ich glaube ja. Ich glaube, dass zumindest eine starke Verbundenheit mit allen Lebewesen zu allen Freigeistern dazugehört und dass die Tierliebe vielleicht sogar auf einer tieferen Ebene zum Schreiben beflügeln kann und vielleicht in der gleichen Bewusstseinsebene angesiedelt ist wie jegliche Kreativität.

Zu subjektiv? Wahrscheinlich. Dann kann ich auch gleich persönlich werden und von meinem Leben erzählen, das ohne Tiere und ohne diese kleinen goldigen Schreibbremsen um einiges ärmer wäre, auch wenn sie mir die Haare vom Kopf futtern und mehr kosten als das bisschen Menschenfutter.

Warum also? Ablenkung? Inspiration?

Beides, und noch viel mehr. Tiere sind tatsächlich sehr gute Sozialpartner für alle, die abgeschottet in Welten abtauchen, die zumindest bei meinen Büchern sehr dunkel sind. Und sie erden. Zwingen dazu, auch mal einkaufen zu gehen, hinter ihnen herzuwischen, vor die Tür zu gehen. Und sei es nur, um ihnen rasch die Beute abzujagen, bevor diese wieder mal vor sich hin muffelnd unterm Sofa endet.
Soweit der private Part, aber ich geh noch weiter.

Kein Buch, ohne tierische Begleiter

Einem meiner heftigsten Kritiker stoßen diese tierischen Begleiter übelst auf. Und das muss er der Welt und meinen Lesern natürlich mitteilen. Andere bemerken es nicht mal, weil auch bei ihnen Tiere zum Leben dazugehören, auch in ihrem engen Kreis. Andere wiederum mögen diese Protagonisten und verstehen sie als das, was sie auch im Leben sind. Begleiter. NICHT überflüssige Nebenstränge, die verzichtbar sind. Das sind sie eben nicht.

Die Art, wie jemand zu Tieren steht, wie er mit ihnen umgeht, sagt zuweilen auf einer gefühlsmäßig erfassten Ebene mehr aus, als jede tröge Figurenbeschreibung. Es ist ein Unterschied, ob da steht. Der Drecksack, der ganze Familien lyncht, liebt nur Tiere, oder ob der Leser miterlebt, woher sein Hass kommt. Vielleicht sind Tiere die einzigen Lebewesen, die ihn nie enttäuscht haben?

Vielleicht beginnt seine Reise ins Dunkle auch mit Tierquälereien und das entzieht dem Leser jene Sympathie, die er für den gebrochenen Charakter noch empfunden hätte. Und dann sind da die Helden, die im Umgang mit ihren Tieren etwas spiegeln, was anrührt, was uns für sie einnimmt. Oder wie es mir einmal eine Leserin in einem Beitrag sagte:

„Hoffentlich überleben die Hunde!“

Warum deren Überleben oft als wichtiger empfunden wird, als das Überleben der gequälten Frau, der entführten Kinder, ist noch einmal ein Thema für sich, an das ich nicht rühren mag. Nur ein Satz dazu, der es vielleicht erklärt: Tiere sind niemals schuldig, sind von Natur aus niemals böse! Diese Unschuld rührt mich zutiefst. Und als Protagonisten sind sie unschlagbar. Auch wenn sie in meinem Büchern immer nur in wichtigen Nebenrollen auftauchen.

Übrigens, wer von euch weiß, wie viele Tiere in meinen bisher zehn Thrillern und Krimis mitspielen? Ganz ehrlich, ich hab den Überblick über mein stetig wachsendes Rudel längst verloren. Ich weiß nur, dass ich den meisten nur aus einem Grund einen lustigen oder leicht zu merkenden Namen gegeben habe. Wer errät es?

Ich sag nur LASSDAS!

… und aus dem neusten Thrillerstreich: MAX und MORITZ.

#Leseschnipsel aus TODESZIRKEL: Später, als einer der Wärter ihr Essen dagelassen hat, lockt Lilli die Nager an. Sie nennt sie Max und Moritz, nach ihren Hunden, und versucht, ihre Namen auszusprechen, indem sie bei der Lautbildung mit dem Zeigefinger ihren Kehlkopf berührt. Wenn sie an der Stelle eine Bewegung spürt, kämen Laute aus ihrem Mund, hat ihre Lehrerin erklärt. Mehr dazu, mit satter Leseprobe gleich hier:

Zum Zentrallager der Thrillerwerkstatt mit allen tierischen Begleitern, kommt ihr mit einem KLICK: Folgt mir einfach.