Die Kirche im Dorf lassen
Eine ganz liebe Kollegin hat es kürzlich erwischt. Eine der Literaturkritikerinnen empfand ihr Werk (es ist ein großartiger Thriller) als literarisch nicht anspruchsvoll genug, also nicht wirklich Nobelpreis-verdächtig. In meinen eigenen Rezis taucht der Begriff „ist nicht hollywoodreif“ auf. Oder „naja, liest sich ja ganz flüssig, aber … “ usw. Auch dass es nicht genug „Liebe“ gäbe in meinen Psychothrillern steht irgendwo als Kritik.
Tja! Nehmen wir die Dorfkirche als Beispiel. Erbaut, um die Dörfler anzulocken. Passt, oder?
Niemand von euch käme auf die Idee, dieses hübsche und ins Dorbild passende Kirchlein nach Rom versetzen zu wollen oder es mit einer Kathedrale zu vergleichen?
Doch? Hui, dann habt ihr was falsch verstanden, ihr Lieben.
Was drauf steht, sollte drin sein.
In unserem Fall ist das der Klappentext. Wenn da z. B. spannende Unterhaltung oder lustige Lektüre versprochen wird, ist das wahrscheinlich nix für Leser, die nur hochgeistiges Gut konsumieren wollen, das nur wenigen gebildeten Geistern gefällt. Einfach mal lesen. Vorher. Finger weg, wenn ihr etwas anderes erwartet und lesen wollt.
Danke schön.
PS. Auch Leseproben werden von uns Unterhaltungsschreiberlingen gerne vorab empfohlen. Wir wollen euch ja nicht die Zeit stehlen oder gar ganze Tage verderben.
Wär nett, wenn das auf Gegenseitigkeit ginge. Danke schön.
Ach ja. Auch der „Sargnagel“ ist nicht für eine Hollywoodverfilmung geschrieben worden. Aber ich denke, euren Spaß habt ihr auch beim Lesen dieses nicht nach dem Nobelpreis gierenden Werkes.
+ NEU! Rabenschwarz und schräger als die Polizei erlaubt. Willkommen in Totenheim, dem Ort, in dem es mehr Leichen als Särge gibt. Frei nach dem Motto des nur halb verstorbenen Bert Nagel: GESTORBEN WIRD IMMER. Aber nicht immer freiwillig.
Ich schwöre, Leser bleiben verschont. Für den örtlichen Klingelbeutel müsst ihr im Moment nur den Schnupperpreis lockermachen. Aber die Preise steigen in Kürze auf einen Preis, den Leser auch gerne für Unterhaltung zahlen.
