Der Plot für SWITCH, so gut wie böse

Oft werde ich gefragt: „wie kommst du auf deine Thrillerideen?“

Darauf gibt es unzählige Antworten. Manchmal habe ich nur ein Stichwort oder eine Schlagzeile im Kopf, die gärt, bis sich daraus mehr entwickelt. Bis dahin habe ich vielleicht eine Notiz im Ideenbüchlein, das in Wahrheit nur eine simple Sammeldatei ist. Oft vergesse ich den Ideenblitz gleich wieder. Erst wenn ich nachsehe und lese, kommen auch dazugehörende weiterführende Ideen, die von mir unbewusst weitergedacht wurden. Ein Prozess, den ich nicht steuere. Es passiert.

Auch zu SWITCH gab es zunächst nur eine vage Idee. Ein Gedankenspiel. Ich fragte mich:

Was passiert, wenn ein anerkannter Hirnforscher behauptet, er könne Menschen beliebig umpolen?

Und was passiert, wenn er das vor einem Millionenpublikum behauptet?

Die Frage hat mich nicht losgelassen, immerhin beschäftigt mich das Grundthema Manipulation und Motivationsforschung schon viel länger. Beides muss man im Kontext sehen. Allem was wir tun, liegen Motive zugrunde, die wir oft selbst nicht kennen. Das meiste läuft unbewusst ab. Aufbauend auf tief zugrunde liegenden Bedürfnissen oder Defiziten.

Ich komme aus dem Marketing, in dem Motive unser täglich Brot sind, auf dem wir unsere Werbebotschaften aufbauen. Auch als Werbetexterin habe ich mich immer wieder mit den Bedürfnissen meiner Zielgruppen beschäftigt.

Wie werden aus Bedürfnissen, aus schmerzenden Komplexen oder aus dem Wunsch zu einer Gruppe zu gehören, konkrete Impulse?

Das klingt harmlos, ist aber der Grundstoff, auf dem auch jede andere Art von Manipulation oder Veränderung aufbaut. Und diese wiederum lässt uns handeln. Im Guten wie im Bösen.

Das passiert übrigens ständig und gleichfalls überwiegend unbewusst. Wir Menschen sind Neugierwesen und wir gieren danach, mehr zu wissen, zu lernen, unseren Radius zu erweitern, Dinge zu erforschen. Im Guten, zu Lernzwecken, wenn wir wie nebenbei oder im Rausch neue Inhalte in uns aufnehmen. Im Bösen, wenn ein massiver Druck von außen erzeugt wird. Das können drastische Erlebnisse sein, die einen Leidensdruck erzeugen, an dem man andocken kann, wenn man skrupellos ist. Es können aber auch positive Verstärker sein, die uns weiterbringen.

In SWITCH begegnet ihr womöglich Antihelden, die sich das zunutze machen.
Wie weit gehen sie dabei? Und ist eine echte Manipulation überhaupt möglich? Sollten ethische und moralische Schranken das nicht verhindern können?

Sollten sie, ja! Aber Wissenschaftler kennen längst den Schlüssel, der diese Hemmungen außer Kraft setzt. In der sogenanntten Alpha-Phase ist unser Gehirn allen Lerninhalten, jenseits von Moral oder Veranlagung ausgeliefert.

Etliche Theorien, die Professor Siebert in SWITCH vertritt, sind Realität. Längst arbeiten Wissenschaftler daran, ganze Gedächtnisstrukturen von einem Gehirn auf ein anderes zu übertragen. Diese und weitere verblüffende und erschreckende Inhalte der Gehirnforschung habe ich im Anhang des Psychothrillers SWITCH zusammengetragen.

Ja, Switch ist Fiktion, aber nicht wirklich erfunden

Wer weiß, was in der Welt da draußen längst passiert?

SWITCH ist ein fiktiver Thriller und soll in erster Linie unterhalten. Aber der Grundstoff ist nicht wirklich neu erfunden. Den gibt es längst. In der Wissenschaft.

Gleichfalls nicht erfinden musste ich die Vergiftung, die tagtäglich in den Medien stattfindet. Wenn wir nicht ständig selbst hinterfragen, Fakten checken, statt blind alle Meldungen zu verbreiten, sind wir Teil dieser Giftmischereien, die Hass und Häme schüren. Oder um es etwas abgehobener zu sagen:

Fama crescit eundo
Das Gerücht wächst, während es sich verbreitet.

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