forever young. Schönheitswahn mit Todesfolgen

goetzenkinder.blogbanner1Im Rahmen unserer Blogtour für Götzenkinder erscheint heute dieser Artikel von mir und ich lade euch herzlich ein, dabei zu sein. Nachlesbar hier und bei Gastgeberin Sonja Schwatke. Hier wie dort könnt ihr die heutigen Buchstaben fürs Gewinnspiel auflesen.

Doch vor allem bekommt ihr Spiegelungen, die auch die Schatten des schönen Scheins darstellen.

Buchvorschau:

Die Schlagzeile ‚Ein Bestsellerautor geht über Leichen’, stürzt Adrian Brecht, den Shootingstar am Literaturhimmel, vom Thron. Tatsächlich gleichen die verstümmelten Frauenleichen aus Götzenheim bei Frankfurt, den Opfern seines Thrillers ‚Silikon Hunter’ in allen grausigen Details.

Toni Amato interviewt den berüchtigten Autoren und gerät unversehens in ein Szenario, in dem Menschen wie Schachfiguren geopfert werden.

Kann sie mit Hilfe ihrer Freundin Christina Kante vom BKA die echten und sprichwörtlich begrabenen Leichen ans Licht zerren, bevor es weitere Opfer eines entarteten Schönheitswahns gibt? Oder bewahrheitet sich der Spruch, ‚wer schön sein will, muss leiden’ und wie die Götzenkinder auf grausame Art sterben?

Was steckt hinter dem Geflecht aus Gerüchten, Lügen und Verleumdungen?

Was passiert hinter den Kulissen der verdächtigen Schönheitsklinik im kleinen Ort Götzenheim bei Frankfurt?

 

Toni lassen diese Fragen keine Ruhe. Wieder einmal riskiert sie Kopf und Kragen, um wenigstens ihrem Vorgesetzten Schulz in der Redaktion von MainLife mehr als nur vage Verdachtsmomente zu liefern. Dabei stößt sie auf Hintergründe, die zwar im Psychothriller Götzenkinder fiktiv sind, aber ebenso gut aus einem Tatsachenbericht stammen könnten.

Tatsächlich ist das Geschäft mit der Schönheit ein Milliardengeschäft. Ein Geschäft, das boomt, weil die Sehnsucht nach Liebe, nach Anerkennung, nach Erfolg ­– und der Druck ewig jung zu bleiben – ganz tief in uns allen verankert scheint. Dieser Druck ist auch eines der Motive, die uns Luxusgüter kaufen lässt, die wir nicht brauchen, die uns aber etwas vorgaukeln. In meinem Marketingstudium bezeichneten wir diese Motivation und das daraus resultierende Schöpfen einer Kaufbegründung als para-ökonomischen Nutzen.

Dass Schönheitswahn auch real tödlich enden kann, zeigen unzählige Schlagzeilen von verunglückten Operationen, meist von Promis. Die Zahl der tatsächlichen Opfer ist um ein Vielfaches höher. Opfer durch Silikonunfälle, durch fehlerhafte Eingriffe, durch Narkoseunfälle und etliches, was nicht einmal in die Statistiken einfließt.

Hier ein Link zu gesammelten Horrorszenarien und Schlagzeilen, die für sich selbst sprechen. Schönheitsoperationen

New..FBWarum riskieren Menschen ihr Leben für den schönen Schein?

Ist es para-ökonomisch, also nur ein Ersatz, wenn schon ganz junge Mädchen sich Nase, Busen und Po einem Idealbild entsprechend richten lassen? Oder liegt die Ursache tiefer?

In Götzenkinder werden viele Motive und Sehnsüchte erbarmungslos ausgenutzt und Toni lässt uns über die Schultern blicken, wenn sie einen Faden nach dem anderen aufnimmt und mit Chris Kantes Hilfe aufdeckt, dass der schöne Schein eine sehr dunkle Seite hat. Eine mörderische Seite. Nicht nur für Tausende von Tieren, an denen zumindest alle Grundstoffe getestet werden müssen.

„Der Tod steht ihnen gut“, diktiert ein Kollege von Toni Amato in sein Aufnahmegerät, als er sich nach dem Fund einer aufgebahrten Mädchenleiche in Götzenheim unter die sensationslüsternen Leute aus dem Dorf mischt. Eine schöne Leiche, die nicht nur blutjung ist, sondern aufgebahrt wie ein Engel erscheint. Sie ist perfekt. Und sie wird ‚forever young’ im Gedächtnis aller bleiben. Sie hat nur einen Makel. Kleine weiße Maden, die sich aus ihren Körperöffnungen schlängeln. Und ein Geruch, der nicht mehr von dieser Welt ist.

Bildschirmfoto 2016-05-31 um 11.49.25„forever young“ = für immer tot. Oder doch nicht?

Ist die Wissenschaft so weit, dass wir uns konservieren können, ohne jung zu sterben? Und was wäre, wenn skrupellose Geschäftemacher diese Sehnsüchte nicht nur mit erlaubten und halbseidenen Mitteln ausnutzen?

„Wer schön sein will, muss leiden“, und wie die Götzenkinder aus dem gleichnamigen Psychothriller viel zu früh sterben. Ist das wirklich so? Wo stoßen Fiktion und Realität aufeinander?

Beim Schreiben habe ich oft innegehalten und erneut recherchiert, ob meine Geschichte nicht zu abgehoben ist, nicht zu sehr in eine Fiktion abrutscht. Glaubt mir, die Wirklichkeit toppt das noch. Ich war entsetzt, wenn ich tiefer recherchiert habe, in jenen Bereichen der Forschung, die sich mit Altersforschung, Stammzellentherapien und genverändernden Methoden beschäftigt. Als Tierschützerin stieß ich auf Bilder des Grauens, die ich nicht ohne zu spoilern, wiedergeben kann. Ich stieß auf Dopingmethoden im Sport, die gleichfalls verjüngende und zugleich lebensgefährliche Nebenwirkungen haben und vieles mehr, was euch Toni Amato und Chris Kante im Buch ansatzweise aufdecken werden.

Wie geht es weiter?

Nach der Begegnung mit den wahnsinnig schönen, aber leider toten Mädchen aus Götzenheim, steht Toni Amato zumindest kurz dazu, dass auch ein paar Pölsterchen an Hüfte und Po reizvoll sind. Sie sind sogar ganz hilfreich in ihrer nächsten investigativen Ermittlerrolle als Reporterin. Ihr dürft also gespannt sein, wie es nach Götzenkinder weitergeht.

Apropos Götzenkinder, ich werde oft gefragt, wie ich auf den Titel kam.

Warum Götzenkinder?

Ganz offiziell habe ich den Buchtitel abgeleitet vom realen Örtchen Götzenhain, den ich frech in Götzenheim umbenannt habe, um keinem echten Götzenhainer auf die Füße zu treten. Doch schon der Titel ist doppeldeutig. Beginnend beim Cover, das perfekte Konturen zeigt. Perfekte, aber leblos scheinende Masken. Sie verbergen, sie beschönigen das Dahinter. Und manchmal bleibt nichts zurück, wenn man diese Masken abnimmt. Nichts, was lebt. Das Leben wurde dem schönen Schein geopfert, falschen Götzen, die etwas vorgaukeln. Nichts sonst.

Wenn manche ihre Masken ablegen, verlieren sie ihr Gesicht

Im Buch selbst, verlieren sie auch ihr Leben.

Ich wünsche euch spannende Lesestunden. Und genießt das echte Leben in allen Zügen. Es ist weit kostbarer als jeder Schein.

Inca Vogt, im Juni 2016.

Hier geht es zur Leseprobe und zum Buch auf Amazon: Götzenkinder

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