Endlektorat in drei Akten
Liebe Leser, jetzt müsst ihr stark sein. Nein, wir Autoren sitzen nicht wohlgefällig gestylt an unseren aufgeräumten Schreibtischen. Die Wahrheit ist bitter.
Mein Bild zum Montag:
Szene 1: Sitzt eine Autorin halb aufgemotzt zum menschlichen Wesen (noch nicht angezogen, geduscht und nach Kaffee lechzend, der schon dreimal in der Tasse kalt geworden ist) am Schreibtisch und schaut auf ihre spärlichen zehn Finger an denen sich Marionetten verheddern, nachdem sie die Geschichte umsortiert, und das Drehbuch aufgeräumt hat.
Schockmoment 1, drei Fäden baumeln leer in dem Gewirr herum, die Puppen am Boden. Kulissen verschoben. Kacke!
Szene 2: Inzwischen angekleidet, mit zweifarbigen Socken, gedopt mit einem doppelten Espresso. Fäden neu verknüpft, Puppen leicht umfrisiert, damits ein spannenderes Bild ergibt. Drehbuch zerfleddert, Seiten mit Tesa anders zusammengesetzt.
Schockmoment 2, Tesa hält nicht, was er versprach. Unbegründete Tränen und Blutströme blockieren Haftung und Gesamtbild. Sieht Scheiße aus. Fluß ist raus.
Szene 3: Schokokeksschub verhindert Unterzucker und völligen Gedächtnisschwund. Perspektive verändert. Autorin hangelt am Deckenstrahler und erkennt das Puzzle. Schubst die Teile von oben zurecht und schnippelt mit scharfem Skalpell nicht passendes in Form und was partout nicht ins Bild passt, wird nochmal geschnitzt.
Geil! Passt!
Was das ist? Nennt sich Endlektorat 😉
Vorläufiges Bild: sieht eigentlich ganz verheißungsvoll aus. So von oben besehen. Kann mir mal jemand vom Leuchter runterhelfen? Hab mich verheddert.
Euch auch einen entspannten Montag, ganz liebe Grüße Inca